Spiegel der Erinnerung

Das Herz steht Kopf,

der Kopf macht Chaos

und ich sehe uns

im Spiegel der Erinnerung.

Es sind so viele,

so schöne,

so bunte und ein paar graue.

Mein Herz ruft nach dir,

immer wieder leise säuselnd.

Mein Herz vermisst dich.

Ist es schon so lange her,

als wir uns sahen,

sind das schon

wieder 4 Monate?

Ich erinnere mich

ich saß da und mein Herz

fühlte so viel auf einmal.

Ich wollte nur einmal

vorbei schauen,

nur mal kurz um zu sehen

was mein Herz macht,

was meine Seele macht.

Ich wusste nicht was

ich fühlen werde

und dann saß ich da,

und meine Seele wollte weinen,

doch ich konnte nicht.

Also habe ich gefroren,

ist wohl eine typische,

logische Art des Körpers.

Ich fror, fast eine Stunde

und irgendwann war alle

Anspannung weg.

Ich wollte nur mal

kurz gucken

und schauen was es

mit mir macht.

Ich dachte immer

irgendwie komme ich

nicht weiter,

hänge immer noch an dir.

Manchmal dachte ich,

das ist ein Fehler und

hält mich zurück.

Ich war hin und hergerissen,

zwischen meinen Gefühlen

und meinem Kopf,

dachte ich trete auf der Stelle.

Aber vorgestern,

habe ich gemerkt,

es ist so viel passiert in mir.

Neben all diesen ganzen

Gefühlen für dich,

neben der Dankbarkeit

und Liebe,

bin ich in der Zeit,

ohne dich, eine

Andere geworden,

wieder mehr ich.

Gefühlsgedankenfragmente

Liebe ist eine Entscheidung und man trifft sie nicht einmal. Sondern man trifft sie wieder und wieder und wieder. […] ob ein neuer Weg der richtige ist findet man nur raus in dem man ihn geht.

Star Trek Discovery – Der rote Engel

Während ich da heute saß

Während ich da heute saß,

während ich zuhörte

und weinte.

Während ich der

Musik zuhörte,

dachte ich an dich.

Ein Bild nach

dem anderen

zog vor meinem

inneren Auge vorbei.

Ein paar schöne

Erinnerung,

ein paar hässliche

Erinnerung

und ein paar von denen

ich nicht weiß

ob sie wahr sind.

Ich weinte eine Träne

nach der anderen,

sie sind einfach

meine Wangen

runter gekullert und

mir wurde bewusst:

Ich werde dich

immer brauchen.

Dir wird immer ein

riesengroßer Teil

meines Herzens gehören.

Und dann kam ein

„Und nun?“

Ich kann gerade

gar nichts tun,

nichts,

überhaupt gar nichts.

Außer vorwärtsleben,

leben,

dich dich sein lassen

und einfach meinen

Weg gehen.

Vielleicht ist da für uns

ja nochmal ein Teil

unserer Verbundenheit,

vielleicht ist sie wirklich

noch da.

Aber für jetzt stehe ich hier

und habe keine Ahnung

was ich mit

der Info anfange,

dass du immer

der eine Mann bleibst,

der für mich wichtigerer ist

als alle andere.

Verarbeitung

Yeah, my life is what I’m fighting for
Can’t part the sea, can’t reach the shore
And my voice becomes the driving force
I won’t let this pull me overboard
God, keep my head above water
Don’t let me drown, it gets harder
I’ll meet you there at the altar
As I fall down to my knees
Don’t let me drown, drown, drown
– Avril Lavigne
Lange habe ich immer nur rumgedruckst was ich erlebt habe, nicht mal meine engste Familie und meine besten Freunde wussten warum ich die Posttraumatische Belastungsstörung habe. Auch mein Therapeut wusste nur oberflächlich was ich erlebt hatte, das genaue wissen über die Traumata war für die Therapie nicht notwendig. Lange habe ich mich nicht getraut drüber zu schreiben oder drüber zu reden. Vieles schien in dem dunklen Teil meiner Seele zu liegen. Vielleicht hatte ich die Erinnerungen auch einfach verschüttet oder hatte Angst sie freizulassen und sie kommen jetzt erst frei, seit ich fühle, dass ich in Sicherheit bin, nicht mehr alleine bin. Warum ich genau Angst hatte, weiß ich nicht. Mag es an der räumlichen Nähe zum Täter gelegen haben, der nur 900m von meiner alten Wohnung entfernt wohnte, und der Angst was er tut, wenn ich öffentlich drüber rede. Mag es an meiner Scham gelegen haben, man redet über sowas nicht, #meetoo hin oder her.  Man schweigt die Taten tot, weil man nicht als schwach, wehrlos, verletzlich gelten möchte. Aber als bei mir am Sonntag Abend der Heulkrampf Knoten platze, ich mit einem riesen Panikanfall am Esszimmertisch saß und den Worten in mir einfach ihren Lauf ließ, da ist was in mir frei geworden, etwas in mir ist passiert. Es war wie ein Befreiungsschlag, ein lauter Aufschrei meiner Seele.
Nach dem Tod meines Vaters war ich verdammt haltlos und wehrlos, das hat sich mein „Ex-Freund“ zu nutze gemacht. Ex-Freund steht hier in Anführungsstrichen, denn fragte man ihn ob wir zusammen waren sagte er es wäre nur eine F+ oder wahlweise auch wir sind nur Freunde, aber wehe ich sagte dasselbe wenn mich einer fragte. Er schwärmte von anderen Frauen während ich neben ihm lag, wenn ich das tat war ich eine Schlampe und er sehr verletzt. Wenn ich gehen wollte und mich loseisen wollte oder nicht so tat wie er wollte, dann missbrauchte er mich. Wenn es mir schlecht ging blockierte er mich, denn mit dem Elend wollte er nichts zu tun haben, meldete sich wenn es ihm passte, weil er mich ja retten wollte. Dann ging es mir noch schlechter. Wenn ich gerade über etwas reden wollte was oder etwas Wärme brauchte, wollte er vorher Sex. Am Ende hat er das dann immer so gedreht als ob ich ihn missbrauche, weil er das ja gar nicht will. Am Ende verlangte er immer dass ich mich um ihn kümmer, sein Leben regel, weil ich ihm das schuldig war, er wäre ja schließlich immer für mich da. Ich habe damals mit ihm zusammen gearbeitet, in der selben Firma, im selben Projekt. Also machte ich im Büro erst seine Arbeit und dann meine und er zockte währendessen. Er verlangte dass ich für ihn koche, damit er Geld sparte, das Essen durfte ich dann bezahlen. Ich hatte so eine Angst vor dem alleine sein, denn mittlerweile hatte er mir auch eingeredet, dass alle Menschen um mich herum schlecht für mich sind und er alleine mein Retter sei, also blieb ich, wenn hatte ich den schon, wer wollte sich schön mit mir abgeben. Er traf sich nebenher mit anderen Frauen, fing wieder was mit seiner Ex an und ich lief parallel, ohne dass sie es wusste. Er wollte sogar dass wir Freundinnen wurden. Sie war seine vorzeig Freundin, ich war seine Geliebte, weil ich bin ja peinlich, nicht vorzeigbar und keiner sollte wissen, dass es mich gibt, weil das wäre schlecht für sein Ansehen. Zu der Zeit fing ich an mir die Arme aufzuschneiden, aber keiner merkte was. Vor Weihnachten 2011 war ich mit meinem Fußballverein im Ski/ Schlittenurlaub gewesen, alles war schön, wir bauten ein Lebkuchen Haus, im Hintergrund lief Musik, alles war ruhig und gelassen. Ich hatte das Gefühl ich hätte Zeit zur Ruhe zu kommen, dass ich alleine Weihnachten feiern musste, war soweit weg. Als ich einen Tag vor Weihnachten wieder in meiner Wohnung war brach alles in mir zusammen. Ich lag im Badezimmer auf dem Badvorleger und ließ alles Elend aus mir rausheulen. In dem Moment klingelte mein Telefon, eine Kollegin war dran, ob ich mit ihrer Familie Weihnachten feier wollte? Ich müsste nur nach Poppenweiler kommen. Ich fuhr hin und langsam hatte ich wieder das Gefühl es gibt andere Menschen. Ich hörte auf mir die Arme aufzuschneiden. Im Januar 2012 eskalierte unser Abhängigkeitsverhältnis, weil ich mir nicht mehr alles gefallen ließ. Einen Abend Anfang März kam ich nach Hause und fing an Bewerbungen zu schreiben, ich musste das raus und als ich einen Job gefunden hatte kündigte ich sofort, leider hatte ich drei Monate Kündigungsfrist. Er fing eine Psychoterror an, er terrorisierte mich. Im Mai 2012, ich wollte nicht, aber irgendwie war es wieder zum Sex gekomen, merkte ich, ich will das nicht mehr. Ich fing an mich zu wehren, sagte nein, wollte aufstehen, dann hielt er mich fest und hörte erst auf als er fertig war. Danach stand ich wie in Trance auf, zog mich an und weinte. Ich saß den ganzen Nachmittag auf der Couch und überlegte was ich tun soll, am Ende entschied ich zu duschen alles zu vergessen. Er rief mich Abends an, ich wäre unmöglich ich hätte ihm das Gefühl gegeben er würde mich vergewaltigen, das fände er falsch, schließlich würde ich ja ihn ständig mit meinen Blicken dazu überreden dass er mit mir schläft, ich würde ihn missbrauchen, ich wär ja immer so.  Im Juni nahm der Psychoterror zu, ich hatte Wochen nicht richtig geschlafen, weil er mich nicht in Ruhe ließ und jeden Abend einen Streit vom Zaun brach, in denen er mich massiv anging und ich nicht schlafen konnte. Ende Juni, drei Tage bevor ich endlich aus seinen Fängen raus wäre, eskalierte es so, dass ich die ganze Nacht herumwanderte und irgendwann im Morgengrauen mit dem Messer auf dem Boden saß. Ich erinnerte mich an vieles und wie schön das Leben doch eigentlich war und wie sehr ich es geliebt hatte. Ich saß da wie in Trance, bereit meinem Leben ein Ende zu setzen. Aber ich wollte nicht sterben, ich wollte leben, ich wollte nur so nicht mehr so leben. Ich stand auf, legte das Messer weg und schrieb einen Hilfepost bei Facebook. Schnell packte ich meine Sachen zusammen, es war gerade hell geworden, ging nach draußen und setzte mich in den Wald. Dort schlief ich ein. Ich wurde wach, weil ich eine Nachricht hatte. Es war der Vater einer unser B Jugend Spielerinnen, sie würden zu einem Tunier fahren und wenn ich mitkommen wollte sollte ich zu Ihnen kommen. Ich nahm meine Sachen und ging zu Ihnen und fuhr mit. Er kümmerte sich den ganzen Tag um mich. Das rettete mir wahrscheinlich das Leben. Drei Tage später fuhr ich zu meiner Familie, ich blockte ihn.

Und dann merke ich

Und immer wieder

merke ich:

Mir fällt es schwer

anderen zu vertrauen.

Klar es wäre das

einfachste

der Welt

einfach über meinen

Schatten zu springen

und zu hoffen,

dass irgendwann

alles gut ist.

Und immer wieder

merke ich:

Mir fällt es

schwer anderen

zu vertrauen.

Ich weiß nicht

ob es je wieder

heile wird.

An manchen Tagen

kann ich alles

vergessen.

An manchen eben nicht.

Klar auch ich habe

Fehler gemacht,

klar ich habe

dich damals

weggeschubst,

klar ich war auch

nicht nett,

klar ich hätte vielleicht

ein wenig entspannter sein sollen.

Klar du hast mein Trauma

nicht verantwortet,

klar er ist dafür verantwortlich,

und für mein Leben bin ich

selber verantwortlich.

Aber hat dir schonmal

jemand die Seele rausgerissen,

dich total zerstört

in der Hoffnung du

bringst dich für ihn um?

Musstest du alles was

dich ausmacht vergessen,

damit du überlebst?

Hast du schonmal mit

dem Messer auf dem Boden

gesessen und hättest ihm beinah

den Triumph und die Macht

über dein Leben gegeben.

Hat jemand schonmal dir das angetan

und an guten Tagen imitiert wie der

Mann deiner Träume zu sein,

wie du zu sein.

Hat er dann als du gegangen bist

die Macht über dich ausgeübt

und das genommen,

was er sich immer nahm,

wenn du nicht gehorcht hast,

nicht so gewesen bist,

wie er es haben wollte?

Deswegen brennt es in mir,

deswegen kann ich das

manchmal nicht.

Heilung ist nicht linear und

mittlerweile liebe ich

mich zu sehr

für vielleichts,

für irgendwann,

das will ich nicht mehr.

Und genau deswegen

bin ich oft so zerrissen.

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