Manchmal sind es die kleinen Dingen und die komischen Momente, die mich an meinen Vater erinnern.
Wie er jeden Sonntag mit seiner Gitarre an seinem Schreibtisch saß und wahllos Reinhardt May oder Hannes Wader Lieder schmetterte. Wie er „Kleines Mädchen auf meinem Schoß“ sang, lange nachdem ich ausgezogen war und ich vor Rührung eine Stunde nicht aufhören konnte zu weinen.
Ich erinnere mich da dran wie er mir jedes mal „Kleine Taschenlampe brenn“ am Telefon vorgesungen hat, um mir auf seine Art zu sagen, dass er mich lieb hat. So war er eben.
Ich denke da dran wie er alles konnte und alles wusste. Das war nicht so, dass er dachte das er alles weiß oder kann, es war einfach so. Er konnte so furchtbar sturr sein und man konnte so herrlich mit ihm streiten, ohne dass er es mir je vorwarf. Er war einfach immer da, auch wenn ich mich wie eine scheiß Kuh aufgeführt habe.
Ich musste mich nie wörtlich entschuldigen, weil er einfach wusste wenn es mir leid tat.
Und er war stark und die Schulter zum anlehnen, zum aus weinen und wenn mein Herz von irgendwas über lief, dann konnte ich ihm davon erzählen, bis seine Ohren blutig waren. Er sagte dann immer „Wovon das Herz voll ist schwappt der Mund über“.
Ich vermisse ihn jeden Tag und deswegen wird er nie ganz sterben.
Papa hab dich lieb wo auch immer du bist.
27.11.1951-04.04.2010