Was ist das denn für ein Gefühl?

Eine zeitlang hat mich ein Gefühl unheimlich wütend gemacht. Ich war lange der Meinung es ist unbändige Eifersucht, und ich muss jetzt sofort ausflippen. Also das war ein erlerntes Verhalten durch meine vergangenen Beziehungen, durch das was ich von Beziehungen, die mir vorgelebt worden sind, gelernt habe.

Schreien, mit Gegenständen werfen, toben, sich verletzen und wieder versöhnen und alles wird verziehen, dass ist das was ich gelernt habe. Ertragen, ausflippen, sich selber hassen, ja nicht los lassen, festhalten, um jeden Preis. Das war mein Leben, das waren meine Beziehungen und dann kam 2017 und ich verlor meine große Liebe an dieses Verhalten, das was ich gelernt hatte machte mich auch toxisch.

Als er nicht mehr konnte und „ging“ heulte ich drei Wochen, fuhr zu meiner Mutter, nahm Abstand von ihm, ließ los und kam zur Ruhe. Ich hatte in dieser Zeit einige Engel. Unter anderen meine damals beste Freundin, sie sagte „Jetzt konzentriere dich erstmal auf deine Freundschaften, pflege sie, lerne gute Beziehungen zu führen.“ Und das tat ich, aber es reichte nicht alleine.

Ich machte zwischendrin einige Rückschritte, die aber dazu dienten meine Grenzen abzustecken. Grenzen setzen, ohne alles in Schutt und Asche zu legen, lerne ich gerade. Nichts zu impulsiv alles abzubrechen. Manchmal muss ich aber einen Schritt zurück machen, um aus der Situation herauszukommen.

Zurück zu dem Gefühl, wegen dem ich im letzten Jahr ein paar Mal zurück treten musste, das ich erst vor ein paar Monate verstanden habe. Es ist Vermissen oder das eine bedingt das andere! Wenn ich vermisse ist es als ob mein Herz brennt. Ich fühle mich mich einsam und verlassen und vermisse. Das macht mir Angst, immer wenn das Gefühl in mir keinen Sinn macht, bekomme ich Angst, egal was das Gefühl ist. Aber Angst ist ein schlechter Ratgeber und ein noch schlechterer Begleiter. Deswegen mache ich dann einen Schritt zurück und versuche meine Gefühle zu verstehen. Das tut gut, ist manchmal aber echt Arbeit. Manche Menschen verstehen das nicht, sie meinen ich will nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Dabei geh ich nicht zurück, ich nehm nur Anlauf.

Nicht Genug Menschen

Du selbst zu sein, in einer Welt die dich ständig anders haben will, ist die größte Errungenschaft.

— Ralph Waldo Emerson


Kennt ihr so nicht genug Menschen? Egal was man macht, man macht es ist nicht gut genug. Ihrer Meinung nach macht man nicht oft genug Sport, man ist nicht gut genug, man macht sie nicht glücklich genug, man arbeitet nicht genug, weil sie haben ja die Lösung gefunden und das muss so sein, alles andere ist nicht gut genug. Sie nerven mich und ich versuche sie aus meinem Leben zu streichen, weil der einzige der mich therapieren darf ist mein Therapeut!!!! Und wenn man dann sagt, „Nein, ich habe einen anderen Weg gewählt“ Dann wird man angepampt, als nicht diszipliniert genug hingestellt oder als zu ängstlich seinen vorbestimmten Weg zu gehen, weil ich kann ja gar nicht wissen was gut für mich ist, weil ich zu [hier Wort einsetzen (ängstlich, faul, nachlässig, undiszipliniert)] bin.

Warum können wir die Erfolge anderer feiern, auch wenn es kleine sind? Warum muss es immer mehr sein, als das Leben uns gerade bereit ist zu geben? Warum meinen diese Nicht Genug Menschen, wie ich mein Leben zu leben habe, woher haben sie ihre Erkenntnis? Ist doch mein Leben und manchmal muss man einfach mit dem Flow gehen!

Flashback

Gerade gucke ich einen Film und dort ist die Mutter gestorben. Sie stellen es im Film so gut da, dass ich zurück erinnert werde an früher.

Es ist Oster Montag 8 Uhr morgens, ich habe nicht geschlafen, ich konnte nicht. Der ganze Tag davor lag im Nebel, ich konnte den Tag gestern nicht begreifen. Kann es immer noch nicht. Ich sitze in meiner Wohnung in Stuttgart auf dem Küchenboden. Meine Mutter sitzt im Wohnzimmer, auch sie hat nicht geschlafen. Unsere Herzen bluten, es ist als ob mir der Boden fehlt. Ich fühle nichts, gar nichts. Ich weine, im Handy läuft auf YouTube „Haltet die Welt an“ von Glashaus. Ich mache es immer wieder an, und weine, es läuft auf Dauerschleife. Ich verstehe es nicht, aber am Ostersonntag, 04.04.2010 17:35 Uhr ist mein Vater gestorben. Er war der Kitt der uns zusammen hielt, die Mauer ist eingebrochen, die wir drei um uns gebaut haben. Und ich sitze dort heule und begreife es nicht.

Auch heute fehlen Teile, ich weiß nicht wie ich nach Bielefeld gekommen bin, weiß nur noch Fragemente von der Beerdigung und ich habe überhaupt keine Ahnung wie die Woche in Bielefeld war.

Auch die Zeit mit meiner damaligen Affäre fehlt oder was auch immer da war. Meine Erinnerung fängt wieder am 6.10.2012 an, alles davor ist weg. Ich weiß, dass ich am 25.06.2012 mit dem Messer auf dem Boden saß und irgendwo Anfang des Jahres den Job gewechselt habe. Ich erinner mich, dass ich gerannt mit, nach dem 25.06.2012, dass ich um mein Leben gerannt bin damit er mich in Ruhe lässt. Dass der Jobwechsel der Anfang von meinem Kampf um mein Leben war. Raus aus dem Missbrauch, raus aus dem Teufelskreis aus verbaler Gewalt und Schmerz.

Corona du Arschloch

Ich habe fast drei Wochen Socialdistancing rum und hinter mir und mir ging es echt gut dabei. Bis heute! Heute klappt alles in mir zusammen. Ich weiß nicht ob es an meinem Körper liegt der seit über einem halben Jahr meine Schilddrüse angreift. Hashimoto ist scheiße. Oder ob es die PTBS ist. Es gibt nichts schlimmeres für mich als auf weiter Flur alleine dazustehen. Habe heute dazu noch Augenmigräne gehabt, aber ich glaube das hängt mit der Schilddrüse zusammen. Ich glaube ich bin gerade in einer Überfunktionsphase. Ey, kann mein Körper aufhören bei jeder Krankheit die Hand zu heben? Aber ich glaube alle meine Krankheiten, die PTBS mal ausgenommen, sind auf meine kaputte Schilddrüse zurück zu führen. Auf jeden Fall springe ich heute von Migräne zu Panik und wieder zurück. Donnerstag habe ich nen Termin beim Arzt. Aber den Umständen zum Trotz geht es mir besser, als sonst. Weil ich ja nicht alleine bin. Mein Herzensmann ist voll lieb und heute habe ich mit allen meinen Freundinnen Kontakt gehabt. So what! Corona nehm das, auch wenn du mir gerade gehörig auf den Sack gehst.

Briefe an die Liebe III

Hallo du,

na toll jetzt war ich übers Wochenende weg und habe mir irgendwo wieder ne Magen Darm Grippe eingefangen. Es gibt nur zwei Krankheiten die ich bekomme. Entweder eine Stimmbandentzündung oder Magen Darm. Nicht mal Zwieback bleibt drin.

Jetzt liege ich im Bett und werde schlafen. Kopfschmerzen habe ich auch. Ach und schwindlig ist mir.

So, jetzt höre ich auf zu jammern und schlafe.

Bis bald,

Ela

Eine kleine Geschichte über Katzen

Als ich neun war bekam ich meine erste Katze. Vielmehr ein Kater, er war schwarz weiß gefleckt und ich nannte ihn Timmy nach dem Hund von den fünf Freunden. Das waren damals meine Lieblingsbücher. Dieser Kater war total wild und unzurechnungsfähig. Ich hatte ihn furchtbar lieb auch wenn ich jedesmal wenn ich ihn streicheln wollte eine gewischt bekommen habe. Einmal hat mir seine Kralle mal quer über das Gesicht gezogen. Meine Eltern und meine Oma hassten diesen Kater. Meine Oma war halbseitig gelähmt und musste auf einem Stock gehen. Irgendwann war sie in den Ferien bei uns zu Besuch und schmorte Kassler in der Pfanne. Sie drehte sich um und wieder zur Pfanne. Saß der Kater neben dem Herd und versuchte gerade das Fleisch aus der Pfanne zu angeln. Meine Oma hat aufgeschrieen, der Kater rannte aus der Küche raus. Sie mit dem Kassler hinterher und dann sah ich nur das Stück Fleisch quer durchs Wohnzimmer durch die Terrassentür fliegen und meine Oma schrie „dann nehm doch das ganze Fleisch du dummer Kater“. Alle hassten ihn, aber ich fand ihn trotzdem toll. Jedes Jahr zu Weihnachten bekam er eine Katzenleberwurst von mir als Geschenk. Meine Eltern fanden es schräg und haben es nicht verstanden. Letztes Jahr bin ich mit meinen zwei Katzen nach Bielefeld zurück gezogen. Meine beide Katzen sind nicht ganz wild, aber sie sind trotzdem bekloppt. Heute musste ich nochmal einkaufen gehen, weil meine Mutter ganz erschrocken war, dass ich die Weihnachtsgeschenke für die Katzen vergessen habe. So dreht sich alles. 😂😂😂

Briefe an die Liebe II

Hallo Du,

mir geht es im Moment richtig gut. Bin heute total ko. Wir haben den ganzen Tag den Laden ausgeräumt, umgezogen, geputzt und auf den Sperrmüll gestellt. Jetzt halte ich mich ein wenig an dir fest, weil mir das gut tut und ich dich vermisse. Im Moment sind die Tage schön, es sind keine perfekten Tage und hier und da gibt es auch Rückschläge.

Aber Mittwoch hat mir eine Friseurin die Haare versaut. Ich bin in 42 Jahren erst einmal unzufrieden vom Friseur gekommen. Naja jetzt zwei Mal. Ich weiß überhaupt nicht was ich mit meinen Haaren machen sollen. Sie stehen so unkontrolliert in alle Richtungen und ich sehe aus wie ein Bär um die Eier. 🐻🥚

Wenn ich etwas Zeit investieren und Dinge mit den Haaren tue geht es. Vielleicht ist das die Art des Universums mir zu sagen, dass ich mich wieder mehr um mich kümmern soll.

Freitags gehe ich jetzt öfters mal mit einer meiner besten Freundinnen mit ihren Hunden Gassi. Das tut sehr gut. 😊

Und es sind im großen und ganzen gute Tage. Weihnachten ist bald und dann sehe ich dich ja schon.

Alles Liebe

Ela 💕

Brief an die Liebe

Hallo Du,

heute ist ein Tag, da würde ich am liebsten alles raus schreien und rufen „Hallo hier bin ich, hallo ja genau hier!!!!“ Manchmal macht es mich so unendlich müde, nicht wirklich drüber reden zu können und ebenso macht es mich müde dich ständig zu vermissen, dich nur aus der Ferne zu sehen und immer, ja irgendwie hinter der Glaswand des Internets, auf Abstand.

Ich bin lange mit mir ins Gericht gegangen, ob ich mich nur deswegen für dich interessiere, weil du halt das machst was du machst und der bist, der du bist, ob das so ein halt so ein Girlie Ding ist.

Dabei stelle ich immer wieder fest, dass ich mich immer wieder in dich verliebe und alle paar Jahre neu und dich gar nicht hassen kann, sondern dich immer mag, selbst wenn ich dich gar nicht mögen will.

Und dass ich mich vor 6 Jahren in dich verliebte ohne zu wissen dass ich dich schon kenne und das seit Jahren. Ich hatte damals bestimmt 5000 Fragezeichen über dem Kopf.

Mir gehen immer noch weitere Fragen durch den Kopf, warst du der kleine Junge der 1988 vor mir stand „Hallo, möchtest du mein Zelt sehen?“ Ich weiß, dass ich damals mit diesem kleinen Jungen einen ganzen Nachmittag verbracht habe und er mir erklärt hat wo was in seinem Zelt steht. Dann weiß ich das Papa mich abgeholt hat und er sich mit den Eltern des kleines Jungen unterhalten hat und am nächsten Morgen war das Zelt weg. Ich weiß das, weil ich habe nach gesehen. Ich suche seit Monaten dieses Foto, ich dachte davon gibt es ein Foto. Das einzige von uns. Deswegen die Dia Abende, ich habe aus diesem Urlaub alles durch forstet, aber ich finde nix. Ich weiß nur dass ich dem kleinen Jungen 1988, die selbe Antwort auf seinen Namen gegeben habe, wie 2006 dir. Das halt mein Kater so heißt/ hieß. Seltsam oder an was man sich erinnert, wenn man nur intensiver über einen Menschen nachdenkt.

Wenn du das damals warst hast du wenigstens Papa kennengelernt, auch wenn du dich wahrscheinlich nicht mehr dran erinnerst. Das ist mir sehr wichtig.

Was mir immer auch immer wieder durch den Kopf geht ist, dass mir an diesem Abend vor 13 Jahren, naja fast 13 Jahren, überhaupt nicht klar war, dass du mein kleines, persönliches Armagedon bist, mein Chaos, etwas über das ich nie hinwegkomme, jemand der so wichtig ist, dass es mir den Atmen nimmt.

Für den Fall, dass du mich suchst, ich bin Samstag Abend auf einem Konzert in Hamburg im Übel & Gefährlich.  In der Stadt bin ich von Freitag bis Sonntag Morgen. Am Sonntag Abend bin ich bis Dienstag Abend wieder in Dortmund. Ab Mittwoch in Bielefeld. In Dortmund bin ich alle zwei Wochen. Nur so mal als Kalendereinträge  😉 und für den Fall, dass du mir mal wieder dein Zelt zeigen möchtest oder unkoordiniert durch mein Leben stolpern möchtest. Sonst sehen wir uns im Winter, dann da wo wir uns sehen, vielmehr ich seh dich, oder so.

Viele Grüße,

Ela (ja du darfst mich immer noch Ela nennen!)

Eine Geschichte über das Altern der Liebe

Mit 17 hatte ich eine Liebelei, er war damals alles was ich wollte. Dann gingen unserer Wege auseinander. Ich hatte meinen ersten Freund und machte mein Abi und sah ihn mal alle Jahre und immer machte es etwas mit mir. Aber er war so sauer auf mich, weil ich nicht drauf wartete bis er mit dem Bund fertig war oder was er auch immer im Kopf hatte. Wir waren nie zusammen, aber anscheinend hatte ich eine Regel gebrochen über die wir nie geredet haben.

Heute habe ich ihn gesehen mit einem Ring am Finger und einen Kind auf dem Dreirad und es hat absolut nix mit mir gemacht. Kein was wäre gewesen wenn, nix.

Und dann habe ich gemerkt, dass mein Herz auf jeden Fall jemanden anderes gehört und das seit Jahren. Ich merke wie ohne dass ich es merkte Wolf eigentlich nur noch jemand ist den ich mal kannte. In der Rückschau merke ich, dass war keine Liebe eher nur verliebt sein. Ich merke das Liebe was anderes ist und ich dieses Gefühl nur bei einem Menschen habe. Der der mir jetzt so wichtig ist. Und Vergangenheit ist eine Reihe von Erinnerungen, die mir Mut machen. Die Vergangenheit ist ein Leitfaden und Erfahrungen. Mein Herz pocht, wenn ich an meinen Chaot denke, wenn ich mich an die letzten 6 Jahre oder 13 Jahre erinnere. Auch an die dunklen Tage, an die an denen er nicht da war, weil auch die haben mich geformt und ich habe verstanden wer ich bin und was mir wichtig ist und das es auch ohne ihn geht, ich das aber gar nicht will. Wobei er auch keine verpasste Chance ist eher so das Gefühl, dass ich nicht weiß wo wir Anfangen, aber das alles gut wird, weil wir uns kennen und das ich einfach glücklich bin, dass es meine Katastrophe gibt und er die Hoffnung zurück bringt.

Ich habe das Gefühl, dass alles gut ist in meinem Leben und ich nichts bereue, weil ich heute hier bin und das tut gut. Ich bin gerne ich und wäre ich dieser Mensch, wenn ich andere Wege gegangen wäre? Denn jede Erinnerung ist ein kostbares Stück Leben. Ich fühl mich frei und willkommen in meinem Leben.

Dann weiß ich dass ich so dankbar bin, dass ich Menschen in meinem inneren Kreis habe, die mir gut tun und mich anfeuern und akzeptieren, wie ich bin oder werde. Danke 🙏🏻 an jeden einzelnen von euch. Ich liebe euch. 💕

Verarbeitung

Yeah, my life is what I’m fighting for
Can’t part the sea, can’t reach the shore
And my voice becomes the driving force
I won’t let this pull me overboard
God, keep my head above water
Don’t let me drown, it gets harder
I’ll meet you there at the altar
As I fall down to my knees
Don’t let me drown, drown, drown
– Avril Lavigne
Lange habe ich immer nur rumgedruckst was ich erlebt habe, nicht mal meine engste Familie und meine besten Freunde wussten warum ich die Posttraumatische Belastungsstörung habe. Auch mein Therapeut wusste nur oberflächlich was ich erlebt hatte, das genaue wissen über die Traumata war für die Therapie nicht notwendig. Lange habe ich mich nicht getraut drüber zu schreiben oder drüber zu reden. Vieles schien in dem dunklen Teil meiner Seele zu liegen. Vielleicht hatte ich die Erinnerungen auch einfach verschüttet oder hatte Angst sie freizulassen und sie kommen jetzt erst frei, seit ich fühle, dass ich in Sicherheit bin, nicht mehr alleine bin. Warum ich genau Angst hatte, weiß ich nicht. Mag es an der räumlichen Nähe zum Täter gelegen haben, der nur 900m von meiner alten Wohnung entfernt wohnte, und der Angst was er tut, wenn ich öffentlich drüber rede. Mag es an meiner Scham gelegen haben, man redet über sowas nicht, #meetoo hin oder her.  Man schweigt die Taten tot, weil man nicht als schwach, wehrlos, verletzlich gelten möchte. Aber als bei mir am Sonntag Abend der Heulkrampf Knoten platze, ich mit einem riesen Panikanfall am Esszimmertisch saß und den Worten in mir einfach ihren Lauf ließ, da ist was in mir frei geworden, etwas in mir ist passiert. Es war wie ein Befreiungsschlag, ein lauter Aufschrei meiner Seele.
Nach dem Tod meines Vaters war ich verdammt haltlos und wehrlos, das hat sich mein „Ex-Freund“ zu nutze gemacht. Ex-Freund steht hier in Anführungsstrichen, denn fragte man ihn ob wir zusammen waren sagte er es wäre nur eine F+ oder wahlweise auch wir sind nur Freunde, aber wehe ich sagte dasselbe wenn mich einer fragte. Er schwärmte von anderen Frauen während ich neben ihm lag, wenn ich das tat war ich eine Schlampe und er sehr verletzt. Wenn ich gehen wollte und mich loseisen wollte oder nicht so tat wie er wollte, dann missbrauchte er mich. Wenn es mir schlecht ging blockierte er mich, denn mit dem Elend wollte er nichts zu tun haben, meldete sich wenn es ihm passte, weil er mich ja retten wollte. Dann ging es mir noch schlechter. Wenn ich gerade über etwas reden wollte was oder etwas Wärme brauchte, wollte er vorher Sex. Am Ende hat er das dann immer so gedreht als ob ich ihn missbrauche, weil er das ja gar nicht will. Am Ende verlangte er immer dass ich mich um ihn kümmer, sein Leben regel, weil ich ihm das schuldig war, er wäre ja schließlich immer für mich da. Ich habe damals mit ihm zusammen gearbeitet, in der selben Firma, im selben Projekt. Also machte ich im Büro erst seine Arbeit und dann meine und er zockte währendessen. Er verlangte dass ich für ihn koche, damit er Geld sparte, das Essen durfte ich dann bezahlen. Ich hatte so eine Angst vor dem alleine sein, denn mittlerweile hatte er mir auch eingeredet, dass alle Menschen um mich herum schlecht für mich sind und er alleine mein Retter sei, also blieb ich, wenn hatte ich den schon, wer wollte sich schön mit mir abgeben. Er traf sich nebenher mit anderen Frauen, fing wieder was mit seiner Ex an und ich lief parallel, ohne dass sie es wusste. Er wollte sogar dass wir Freundinnen wurden. Sie war seine vorzeig Freundin, ich war seine Geliebte, weil ich bin ja peinlich, nicht vorzeigbar und keiner sollte wissen, dass es mich gibt, weil das wäre schlecht für sein Ansehen. Zu der Zeit fing ich an mir die Arme aufzuschneiden, aber keiner merkte was. Vor Weihnachten 2011 war ich mit meinem Fußballverein im Ski/ Schlittenurlaub gewesen, alles war schön, wir bauten ein Lebkuchen Haus, im Hintergrund lief Musik, alles war ruhig und gelassen. Ich hatte das Gefühl ich hätte Zeit zur Ruhe zu kommen, dass ich alleine Weihnachten feiern musste, war soweit weg. Als ich einen Tag vor Weihnachten wieder in meiner Wohnung war brach alles in mir zusammen. Ich lag im Badezimmer auf dem Badvorleger und ließ alles Elend aus mir rausheulen. In dem Moment klingelte mein Telefon, eine Kollegin war dran, ob ich mit ihrer Familie Weihnachten feier wollte? Ich müsste nur nach Poppenweiler kommen. Ich fuhr hin und langsam hatte ich wieder das Gefühl es gibt andere Menschen. Ich hörte auf mir die Arme aufzuschneiden. Im Januar 2012 eskalierte unser Abhängigkeitsverhältnis, weil ich mir nicht mehr alles gefallen ließ. Einen Abend Anfang März kam ich nach Hause und fing an Bewerbungen zu schreiben, ich musste das raus und als ich einen Job gefunden hatte kündigte ich sofort, leider hatte ich drei Monate Kündigungsfrist. Er fing eine Psychoterror an, er terrorisierte mich. Im Mai 2012, ich wollte nicht, aber irgendwie war es wieder zum Sex gekomen, merkte ich, ich will das nicht mehr. Ich fing an mich zu wehren, sagte nein, wollte aufstehen, dann hielt er mich fest und hörte erst auf als er fertig war. Danach stand ich wie in Trance auf, zog mich an und weinte. Ich saß den ganzen Nachmittag auf der Couch und überlegte was ich tun soll, am Ende entschied ich zu duschen alles zu vergessen. Er rief mich Abends an, ich wäre unmöglich ich hätte ihm das Gefühl gegeben er würde mich vergewaltigen, das fände er falsch, schließlich würde ich ja ihn ständig mit meinen Blicken dazu überreden dass er mit mir schläft, ich würde ihn missbrauchen, ich wär ja immer so.  Im Juni nahm der Psychoterror zu, ich hatte Wochen nicht richtig geschlafen, weil er mich nicht in Ruhe ließ und jeden Abend einen Streit vom Zaun brach, in denen er mich massiv anging und ich nicht schlafen konnte. Ende Juni, drei Tage bevor ich endlich aus seinen Fängen raus wäre, eskalierte es so, dass ich die ganze Nacht herumwanderte und irgendwann im Morgengrauen mit dem Messer auf dem Boden saß. Ich erinnerte mich an vieles und wie schön das Leben doch eigentlich war und wie sehr ich es geliebt hatte. Ich saß da wie in Trance, bereit meinem Leben ein Ende zu setzen. Aber ich wollte nicht sterben, ich wollte leben, ich wollte nur so nicht mehr so leben. Ich stand auf, legte das Messer weg und schrieb einen Hilfepost bei Facebook. Schnell packte ich meine Sachen zusammen, es war gerade hell geworden, ging nach draußen und setzte mich in den Wald. Dort schlief ich ein. Ich wurde wach, weil ich eine Nachricht hatte. Es war der Vater einer unser B Jugend Spielerinnen, sie würden zu einem Tunier fahren und wenn ich mitkommen wollte sollte ich zu Ihnen kommen. Ich nahm meine Sachen und ging zu Ihnen und fuhr mit. Er kümmerte sich den ganzen Tag um mich. Das rettete mir wahrscheinlich das Leben. Drei Tage später fuhr ich zu meiner Familie, ich blockte ihn.

Toxische Menschen

#Selbstliebe #wegmittoxischenmenschen

Du kannst negative Menschen nicht durch deine Positivität verändern. Sei höflich, tritt zur Seite und lass das Leben ihr Lehrer sein.

— unbekannter Autor


Ab und an begegnet man toxischen Menschen, diese überschreiten ständig die Grenzen ihrer Mitmenschen. Sie sind verletzend und haben nur ihren eigenen Vorteil im Sinn, setzen sich ins gemachte Bett und behaupten dann es ist ihres. Gerade arbeite ich dran diesen Menschen in meinem Umfeld Grenzen zu setzen. Das ist nicht immer einfach. Außerdem werde ich mich aus diesem ganzen Geschisse raushalten,so lange es mich nicht betrifft und werde eher weg sein als hier. Geh‘ ich eben auf Reisen, das kommt mir sowieso gelegen. Denn es hat auch mit Selbstliebe zu tun sich nicht alles gefallen zu lassen und sich von dem fern zu halten, das einem nicht gut tut. Leider kann man sich manche Menschen nicht aussuchen.

Good Vibes

#zitat #infitywar #drstrange

Dr. Strange: I went forward in time, to view alternate futures, to see all the possible outcomes of the coming conflict.

Quill: How many did you see?

Dr. Strange: Fourteen million six hundred and five.

Stark: How many did we win?

Dr. Strange: One.


Manchmal fühle ich mich genauso. Wenn ich mich in meinen Kopf zurückziehe und Gehirn Schach spiele. Manchmal sollte man Menschen, die man mag entgegenkommen. Dann formuliere ich Texte in denen ich genau dadrüber rede und dann lösche ich sie wieder. Ich weiß oft nicht biege ich hier ab oder hier ab und wie komme ich da an, wo ich hin will? Will ich da überhaupt hin? Wenn das alles so verdammt wankelmütig erschient? Wenn es so erscheint, als ob man austauschbar ist und es eigentlich egal ist wer da ist, solange man nicht alleine sein muss? Findet die Stärke, die Fülle und die Kraft in euch selber, um die Leere zu überwinden, dann ist auch egal ob Winter ist. Seid nicht mit jemanden zusammen, nur um nicht alleine zu sein. Oft will man sowas nicht hören, aber ich will auch oft nicht hören was meine Freunde sagen, aber am Ende machen mich ihre Worte stärker. Scheißt auf die Winterdepressionen, es ist auch nur eine Jahreszeit, scheißt auf die Umlaufbahn, scheißt auf Pläne, scheißt auf den roten Faden, scheißt auf das was die Leute möglicherweise von euch denken, lasst uns eine Sternenkollision herbeiführe und den Winter zum leuchten bringen. Seid spontan und schreit heraus was ihr empfindet, denkt an das was ihr habt und nicht an das was euch vielleicht fehlt, findet die Sonne in eurem Herzen, lebt, liebt, lacht, tanzt. Macht Schneeballschlachten, baut Schneemänner, seid ab und an mal Kind. Vielleicht ist genau das eine der 14 Millionen Zukunftsversionen, in der man glücklich ist. Ich wünsche euch einen tollen Dienstag. 💃🏼🍁🍂🎈✨🌟🌻❣️ #gedankenzumwinter #positivevibes #gefühlsgedankenfragmente #liebe #sobinich❤️ #ichbinichaufmeinerweise #adventuresofanenfp #icelebratethewomanibecome #stuttgart #0711

Traumatische Gefühle

Heute geht es mir gut. Die letzten Tage war ich etwas depressiv und habe mich unheimlich alleine gefühlt, weil ich nicht wusste ob der Schlumpf noch an uns glaubt, weil er im Moment so beschäftigt ist.

Aber heute geht es mir wieder gut, ich komme gerade von einem Ok Kid Konzert auf dem ich mit Freunden war.

Die haben ein Lied das heißt Borderline und ein Absatz beschreibt es ziemlich gut, auch wenn es in dem Lied um was anderes geht und nicht um Borderline an sich.

„Wir schütten unser Herz ins Glas und wenn es leer ist
Schauen wir nochmal nach, ob noch irgendetwas da ist
Dumpfes Gefühl in der Magengegend
Lust auf dem Boden liegend lachend nochmal nachzutreten
Ritzen uns, sinnlose Kunst in den Arm
Um morgen zu erzählen, wie cool es gestern wieder war
Morgen alles gut, heute nochmal Opfer sein
Wenn alle Stricke reißen, bleibt die Borderline“

Das passt so dermaßen gut. Erst schmeiß ich mich mit all meiner  Leidenschaft in ein Thema und irgendwann lässt das Hochgefühl nach, die Angst kommt, ich gucke wo mein Herz jetzt ist und brauche Abstand, um dann in meinem Selbstmitleid zu ertrinken das ich niemanden habe. Zumindestens verstehe ich das so.

Ben kann jetzt schon ziemlich gut damit umgehen, weil er sein Ding macht, aber mich festhält, wenn ich gehen will oder wenn ich mal wieder einen Schub habe und nicht schlafen kann. Aber das macht er nicht aufdringlich, also er klammert nicht und zwingt mich nicht zu bleiben, sondern macht einfach irgendwas total schönes bei dem ich da hin schmelze, weil es so lieb ist. Und er hat einfach wegen diesen lieben Dingen, die er gemacht hat, ein Stein bei mir im Brett und weil er so ist, wie er ist liebe ich den Blödmann einfach.

Meine Freunde gehen auch ganz intuitiv super damit um. Sie sind da, sind aber auch nicht böse, wenn ich mal Abstand und Ruhe brauche, um mich und mein Leben zu sortieren und mich auf zu laden.

Und da die Menschen um mich herum einfach so sind, wie sie sind brauche ich auch keinen Freiraum erkämpfen, den gibt es im Paket dazu und dafür bin ich so dankbar.

Ich breche hier aus

Meja hatte die Schnauze voll, sie wollte einfach ein paar Stunden nicht über Ben nachdenken. Also ging sie mit ihrer Freundin, Caro, aus. Sie gingen über die Theodor Heuss Straße, auch kurz Theo genannt. Hier waren einige Clubs und Bars. Sie wollten irgendwo tanzen gehen, da Meja das 7 Grad, eine Disko, nicht mochte, überredete sie ihre Freundin in eine andere Disko zu gehen. Sie tanzten eine Weile, bis Meja oben auf der Galerie jemanden sah der Ben ähnlich sah. Sie beobachte ihn eine Weile, und war die ganze Zeit am überlegen ob er es war oder nicht. Plötzlich sagte jemand seinen Namen, Meja fiel aus allen Wolken. Also war er es wirklich. „Das gibt es nicht“ dachte Meja, „was für ein Zufall, aber was macht der hier“. Plötzlich bildete sich um Ben eine Traube Mädels und das einzige was Meja dachte war „Juhu, Platz zum tanzen“. Er kämpfte sich aus der Mädchen Traube raus und fiel Meja fast vor die Füße, ihre Knie wurden weich. Sie dachte „Das kann nicht sein, ich brauche ein Bier.“ Immer noch fassungslos stand sie an der Bar. „Was macht der hier? Das gibt es doch nicht“  Sie starrte ihn jedesmal an, wenn er an ihr vorbei ging, als ob sie so raus finden könnte was er hier in ihrer Stadt machte. Einige Zeit später war Meja am tanzen und Caro sagte „geh mal ein Stück zurück, hinter dir ist noch Platz.“ Meja drehte sich um und sah direkt in Bens grinsendes Gesicht. „Nein Caro geh du mal zurück, hinter dir ist mehr Platz.“

Träume und Erinnerungen

Meja liegt in ihrem Bett, hört Musik und träumt von Ben. Ihr ist alles wieder eingefallen, jede Begegnung, jeder Moment.  „Das kann doch echt nicht wahr sein, wie verrückt ist das denn?“
Alles macht plötzlich Sinn, alle Erinnerungen sind an ihrem Platz.  Sie hört ihr Lieblingslied und träumt sich einfach in seine Arme. Dann fällt ihr noch was ein “ War er das im Mai, im 7 Grad auch?“ Es gehen ihr tausende von Gedanken durch den Kopf und vorallem die Frage, wie er dazu steht.  Denn trotz allem hat sie keine Ahnung was er fühlt.   Sie lässt das letzte Jahr Revue passieren. „Macht ein Mann das was Ben tut, wenn er nicht auf die Frau steht?“ Meja hatte doch keine Ahnung von Männern. „Ist er wohl einfach nur schüchtern? oder war er einfach nur so begeistert sie wieder gefunden zu haben?“ Für sie ist die ganze Geschichte verlieben mit Ansage „Funktioniert sowas? Aber er weiß ja immer Dinge, genauso wie ich. Es ist einfach so absurd. Wenn wir es nicht wüssten, würden wir es nicht wissen. Aber das ist sogar für mich zu schräg. Unbewusst muss mein Gehirn alle verschütteten Erinnerungen ausgewertet haben, bevor ich sie wieder wusste. Denn das Treffen damals ist mir echt erst im Oktober eingefallen, als ich Musik auf YouTube gehört habe, genauso wie der Rest. Kurz nachdem mir Ben in der Disko vor die Füße gefallen ist. Doch gewusst habe ich es Anfang Mai, das sowas in der Richtung passiert.“ denkt sie. Sie fasst es einfach nicht.  „Ist das hier wirklich mein Leben.“ Neulich als sie das dachte, während sie in der Bahn saß, hat sie sich einfach mal gekniffen, um zu gucken ob sie träumt,  aber das tut sie nicht, so unglaublich das auch ist.

Wer ist Ben?

Meja ging in ihre Stammdisko, wie jeden Samstag nach der Arbeit. Das Movie war ein, zur Disko, umgebautes, altes Kino. Nicht sehr groß, aber sehr gemütlich. Sie tanzte eine Weile und trank ihr Bier. Bis dieser Junge sich neben sie stellte „Weißt du, dass man am Tanzstil der Menschen erkennt, wie sie im Bett sind und dein Tanzstil gefällt mir, du tanzt mit viel Gefühl. “ Sie war etwas perplex „Meinst du?“ „Ja, wie heißt du?“ „Meja und du?“ „Ben“ sagte er und lächelte sie an. Er brachte sie total aus dem Konzept. Die beiden sahen einige Zeit den anderen beim tanzen zu und amüsierten sich darüber. „Wollen wir uns draußen hin setzen“ fragte er „Da ist es ruhiger.“ Er strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht. Sie gingen in den Vorraum der Disko, der wie ein Bistro aufgebaut war. Sie unterhielten sich und nach einer Weile stellte Meja fest, dass die beiden absolut auf einer Wellenlänge waren und dann küssten sie sich. „Wie alt bist du eigentlich?“ fragte sie „25“ sagte er „und du?“ „29“ „Ich bin hier im Moment zu Besuch bei meinem Cousin, aber eigentlich komme ich aus München“ nachdem sie einige Zeit rum geknutscht hatten und Meja ihn andauernd davon abhalten musste ihr unters T-Shirt zu gehen, fragte er „Kann ich deine Nummer haben?“ sie antwortete „Nein, tut mir leid, ich habe in letzter Zeit schlechte Erfahrungen gemacht. Gib mir einfach deine und ich ruf dich an.“ Er gab ihr seine Nummer und sie holte ihre Jacke. Als sie gehen wollte ging sie nochmal zu ihm. Er legte den Kopf in den Nacken und sie küssten sich ein letztes Mal. „Du rufst an?“ fragte er „Ja, versprochen.“ und sie ging, aber nicht ohne sich nochmal nach ihm umzusehen. Dann verschob sie es jeden Tag ihn anzurufen, sie war hin und hergerissen. Er war 4 Jahre jünger als sie, er wohnte so weit weg. Sie verschob es immer wieder und mit den Jahren vergaß sie, dass sie die Telefonnummer von jemandem hatte, der sie einen Abend sehr berührt hat.
Mittlerweile waren 6 Jahre vergangen und Meja war zur Besuch bei ihrer Familie in München, ihre Tante hatte sie und ihren Onkel zu „Drei Zimmer, Küche,  Bad“ gezwungen. Sie ging aus dem Kinosaal, sie fühlte sich nach dem Film sehr benommen,  wie benebelt, außerdem musste sie auf Toilette.  Während sie da so stand und versuchte wieder zu sich zu kommen, ging ein Pärchen an ihr vorbei.  Sie klein und blond und er groß und blond. „Ich finde es ja schlimm,  dass die Menschen lästern, aber hast du diese Grunzelache gehört?“ Meja traute ihren Ohren nicht. „Das ist doch total bekloppt, Pff.“ Die Grunzelache war nämlich Meja gewesen.  „Wenn die gleich auf Klo ist sage ich der ein paar Takte, aber sowas von.“ Und wie es der schöne Zufall so wollte traf sie das Mädel vor dem Waschbecken.  Meja sah sie an „Sei einfach die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest“ das Mädel sah sie verwirrt an und Meja ging. An der Treppe wartete sie auf ihren Onkel, ein großer blonder mit Brille kam auf sie zu. Im ersten Moment dachte sie es wäre ihr Onkel,  aber der Typ stürmte nur an ihr vorbei. Auf der halben Treppe stand, Kai, ihr Onkel „Meja kommst du?“ Der andere Typ gab Versengeld und Meja wurde diesem Gedanken nicht los,  dass der Typ wichtig für ihr Leben war, sie wußte nur nicht wieso.  Am liebsten wäre sie hinterher gerannt, um herauszufinden warum sie genau das dachte.
Die Monate vergingen und Meja war schon längst wieder in Stuttgart und hatte diese Begegnung,  im Kino in München vergessen.
Mittlerweile war es Februar und der Familien Besuch lag ein Viertel Jahr zurück.  Meja kam auf ihre Balkon und blieb wie angewurzelt stehen. Nebenan ziehen wohl neue Nachbarn ein und auf dem Umzugswagen stand ein großer blonder mit Brille.  „Der ist ja süß.“ dachte Meja und beobachte ihn eine Weile. „Echt, der ist süß.“
Wieder zogen zwei Monate ins Land und Meja vergaß auch diese Erinnerung.
Es war Sommer, Meja ging die Strasse runter, oben auf einem der Balkons standen einige Leute und waren am grillen. Da stand ein großer blonder. „Der war ja interessant“ dachte sie und ging weiter. Und auch diese Erinnerung vergaß Meja.

Manchmal sind es die kleinen Dinge

Manchmal sind es die kleinen Dingen und die komischen Momente, die mich an meinen Vater erinnern.

Wie er jeden Sonntag mit seiner Gitarre an seinem Schreibtisch saß und wahllos Reinhardt May oder Hannes Wader Lieder schmetterte. Wie er „Kleines Mädchen auf meinem Schoß“ sang, lange nachdem ich ausgezogen war und ich vor Rührung eine Stunde nicht aufhören konnte zu weinen.

Ich erinnere mich da dran wie er mir jedes mal „Kleine Taschenlampe brenn“ am Telefon vorgesungen hat, um mir auf seine Art zu sagen, dass er mich lieb hat. So war er eben.

Ich denke da dran wie er alles konnte und alles wusste. Das war nicht so, dass er dachte das er alles weiß oder kann, es war einfach so. Er konnte so furchtbar sturr sein und man konnte so herrlich mit ihm streiten, ohne dass er es mir je vorwarf. Er war einfach immer da, auch wenn ich mich wie eine scheiß Kuh aufgeführt habe.

Ich musste mich nie wörtlich entschuldigen, weil er einfach wusste wenn es mir leid tat.

Und er war stark und die Schulter zum anlehnen, zum aus weinen und wenn mein Herz von irgendwas über lief, dann konnte ich ihm davon erzählen, bis seine Ohren blutig waren. Er sagte dann immer „Wovon das Herz voll ist schwappt der Mund über“.

Ich vermisse ihn jeden Tag und deswegen wird er nie ganz sterben.

Papa hab dich lieb wo auch immer du bist.

27.11.1951-04.04.2010

Erinnerung an Cimmeria

Yannick durchstreift seinen alten Garten, jahrelang war er schon nicht mehr hier auf Cimmeria.

Da stand die Weide auf der er, als er klein war, immer mit den Tieren gespielt hatte und stundenlang mit ihnen geredet hatte.

Da war der Tisch an dem er mit Tanay so oft gespielt hatte. Ja, Tanay, seine Stiefmutter. Seine echte Mutter war kurz nach seiner Geburt verschwunden keiner wusste wo sie war. Und Tanay hatte immer so Angst gehabt das sie zurück kommt und ihren Platz in der Familie wieder einnehmen will.

Er wusste nicht warum er zurück gekommen war, aber seine Gedanken wanderten immer wieder an diesen Platz, besonders in letzter Zeit. Er konnte sich nicht erklären warum.

Er war damals vom Leben verschleppt worden, es hatte ihn fort getrieben und er hatte alle zurück gelassen und hatte sich die letzten 10 Jahre nicht umgedreht, um auf seine schöne Zeit zu sehen. Zu schmerzhaft war der Grund für seinen Weggang.

Er war damals viel zu jung um alleine seinen Unterhalt zu bestreiten, aber er hatte sich in einem Wald verlaufen aus Pflichten und anderen Menschen, er ließ sich mit reißen und ging mit ihnen weiter an viele Orte die für ihn unbekannt waren. Und bald war die Erinnerung an sein Zuhause, an seinen Vater, verblasst.

Die Erinnerung an seinen Vater erschlug ihn auf einmal, er war ein gütiger, interessanter Mann gewesen. Einige Monate bevor Yannick sich verlief, sagte er mal, er hätte noch nie jemanden wie ihn gesehen der so viel lacht. Er erinnerte sich an den Schmerz in den Augen seines Vaters als er nach den ersten Monaten einmal zurück kam um zu sehen wie es allen ging. „Ihm ginge es gut und er hätte sich vielleicht mal eher an ihn wenden können, dann hätte er ihm helfen können. Aber jetzt sei es dafür wohl zu spät“

Yannick fühlte sich damals wie ein verprügelter Hund, er hatte doch sich nur verlaufen, aber sein Vater hörte nicht zu und so ging Yannick wieder und ließ alles zurück.

Jetzt erinnerte er sich wieder wie er mit Tanay den Apfelbaum Garten unsicher gemacht hatte. Wie er durch die Städten lief und jedes Detail ein Wunder war, doch irgendwann war die Realität schneller als der Traum dieser Burgen, Städte und Gärten.

Er erinnerte sich wie viel er mit seinem Vater geredet hatte, man konnte mit ihm über alles reden und er hatte ihn immer zum lachen gebracht, obwohl er gar nicht lachen wollte. Aber kein Lachen war gestellt, alles war echt gewesen, es war halt nur das Leben was dazwischen kam.

Sie wusste nicht was sie und ihre Gedanken dazu gebracht hatten an diesen Ort zurück zu kehren, aber jetzt erinnerte sie sich mit einem Lächeln.

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